Kurzfassung Vortrag MÄZ

Kurzfassung Vortrag MÄZ
„Was passiert in der Pubertät? – Wichtige Entwicklungsaufgaben von Heranwachsenden“

Kurzfassung des Vortrages vom 24.10.2011 im Rahmen des Elternabends für die 1. Klassen

Die Pubertät, das Durchgangsstadium vom Kind hin zum jungen Erwachsenen, bringt für Jugendliche selbst aber auch für ihre Eltern und das weitere Umfeld eine Vielfalt von Veränderungen und Herausforderungen mit sich, für die individuelle Lösungen gefunden werden müssen:
• Körperlich entwickelt sich nicht nur die Geschlechtsreife, sondern auch die bisherigen Körperproportionen verändern sich. Wie umgehen mit diesem neuen Körper, der auf einmal ganz anders funktioniert, sich anders anfühlt und anders wahrgenommen wird?
• Das größere Ganze (Gesellschaft, Welt…) wird zum Thema und eröffnet neue Blickwinkel und Möglichkeiten. Es gilt, sich einen eigenen Platz darin zu finden, eine eigene Identität aufzubauen und die persönliche Zukunft zu planen.
• Verstehensprozesse gestalten sich neu und abstraktes Denken wird entwickelt. Dazu gehört, dass alles bisher Bekannte (z.B. das von Eltern Vorgelebte) hinterfragt und mit starkem Gerechtigkeitsempfinden geprüft wird. Erst im Laufe der Zeit entstehen differenziertere Betrachtungsweisen – Werte und Normen werden selbst definiert.
• Die Übernahme von Eigenverantwortung für das alltägliche Handeln muss erlernt und umgesetzt werden.
• Begleitet werden diese Veränderungsprozesse von Gefühlsachterbahnen, die von Größenphantasien bis hinein in tiefe Verzweiflungsphasen und wieder zurück führen können.

Auch wenn zunehmend Gleichaltrige und Medienstars für Jugendliche als Bezugspersonen an Bedeutung gewinnen, bleiben die Eltern und andere Erwachsene in ihrem Umfeld weiterhin sehr wichtige BegleiterInnen. Das Ausloten von physischen, psychischen und sozialen Grenzen ist für Jugendliche Voraussetzung, um sich neu zu orientieren und eine eigene Identität zu entwickeln. Dafür brauchen sie Erwachsene, die sie ernst nehmen, sich mit ihnen und ihren Ideen, Handlungsweisen und Meinungen auseinandersetzen, für Diskussionen aber auch für klare Richtlinien zur Verfügung stehen und die ihnen die Sicherheit geben, vieles ausprobieren zu dürfen ohne im Stich gelassen zu werden.

Und manchmal braucht es auch jemanden von „außen“, der in kritischen Momenten der Überforderung mit Informationen und/oder einem offenen Ohr zur Seite steht. Das Mädchenzentrum Klagenfurt unterstützt mit seiner Arbeit ganzheitlich Mädchen und junge Frauen von 12 bis 25 Jahren mit sozialpädagogischer Beratung und Workshops zu gesundheitlichen und sozialen Themen sowie mit Kursen und Beratung, wenn es um Berufsorientierung und Zukunftsplanung geht.

Literaturtipp für Eltern: Jan Uwe Rogge: Pubertät. Loslassen und Haltgeben. Aktualisierte und erweiterte Ausgabe. Rororo-Verlag, 2010.

Mag.a Eva Krainer, Sozialpädagogin und Coach
Mädchenzentrum Klagenfurt
www.maedchenzentrum.at